Die wasserrechtlichen Erlaubnisse der Regenklärbecken (RKB) am Flughafen Stuttgart laufen ab. Deshalb soll ein gemeinsamer Verlängerungsantrag für alle Becken (gemäß der neuen Richtlinie DWA-A 102-2) gestellt werden.
Die Einleitstellen des RKB Nord können als klassischer Auslass von einem Trennsystem betrachtet werden. Die Belastungskategorien werden dabei flächendetailliert nach der jeweiligen Flächenart bestimmt.
Die Einzugsgebiete des RKB Feuerwache, RKB Mitte und des Kombispeichers entwässern über zwei Einleitstellen in den Vorfluter. Die Aufteilung der Abflüsse erfolgt über 5 Trennbauwerke, die verschmutzungsabhängig – bezogen auf die TOC-Konzentration – gesteuert werden. Der TOC steht dabei für die Verschmutzung aus Enteisungsmitteln. In Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde wurde deswegen beschlossen, den Nachweis hier nicht über eine Langzeitsimulation mit generierten Niederschlagsreihen zu führen, sondern über eine „empirische“ Simulation dreier zurückliegender Jahre, für die sowohl gemessene Niederschlagsdaten, als auch die realen Schieberstellungen vorlagen. In umfangreichen Voruntersuchungen wurden 13 relevante Schieberstellungen ausgewählt, die bei Niederschlagsereignissen vorherrschen. Für jede dieser Schieberstellung wird ein separates Modell aufgestellt. Im Nachgang zur Simulation werden die Ergebnisse der Einzelsimulationen in einer Tabellenkalkulation zusammengeführt.
Über den „klassischen“ Nachweis der AFS63-Jahresentlastungsfrachten hinaus sind zudem Nachweise zum Hochwasserschutz (freies Beckenvolumen) und zur TOC-Einleitkonzentration gefordert, die über umfangreiche Datenanalysenerbracht werden.
Die Ergebnisse der 2022 fertig gestellten Bestandsüberrechnung erfordern für die großen Einleitungspunkte eine Sanierungsberechnung, die 2023 erstellt werden soll.