Für den 6-streifigen Ausbau der Bundesautobahn A81 im Bereich Sindelfingen/Böblingen wurde das Ingenieurbüro Klinger und Partner zunächst vom Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) mit der Planung von Behandlungsanlagen für das anfallende Straßenoberflächenwasser an sechs Standorten sowie einem Düker innerhalb des Transportsystems der Streckenentwässerung beauftragt.
Das Projekt wurde mittels Vertragsübernahme durch die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und –bau GmbH) übernommen. Gemäß Planfeststellungsbeschluss waren zur Behandlung des Straßenoberflächenwassers vor Einleitung in die Vorfluter Kombinationen aus Regenklärbecken und Retentionsbodenfiltern (RKB / RBF) vorgesehen. Basierend auf der Erneuerung des Planungsregelwerks wurden nach Abstimmung mit den Behörden jedoch modernere Retentionsbodenfilteranlagen (RBFA) an fünf Standorten vorgesehen. Am verbleibenden Standort – ungeeignet für eine RBFA – wurde als Ergebnis einer entsprechenden Machbarkeitsstudie zur Ermittlung von alternativen Behandlungsmöglichkeiten eine sogenannte SediPipe-Anlage (modulare Sedimentationsanlagen in Rohrform) durch die Beteiligten als geeignet bestätigt und schließlich geplant.
Der Düker erlaubt eine Unterquerung bestehender großer Leitungsbauwerke mit einer maßgeblichen Transportleitung des Streckenentwässerungssystems, an das eine der RBFA anschließt. Als besondere Herausforderung zeigte sich hierbei außerdem die Vielzahl der sonstigen Bestandsleitungen, insbesondere einer Gasleitung sowie die erforderliche Integration der bestehenden Stützwand zur Autobahn.
- Entwurfsplanung von 5 RBFA und einer SediPipe-Anlage (inkl. Machbarkeitsstudie)
- Entwurfsplanung für einen Düker innerhalb der Streckenentwässerung
- Abstimmungen mit AG und Behörden
- 5 RBFA mit angeschlossenen, befestigten Flächen (AE,b,a) zwischen 2,4 ha und 6,8 ha
- RBFA nach DWA-A 178 bestehend aus Vorstufe (Massivbauweise), Retentionsbodenfilterbecken (Erdbauweise), Ablaufbauwerk (Massivbauweise), Anlagenumfahrt und Anbindung an die Vorflut
- SediPipe-Anlage (Hersteller: Fränkische) bestehend aus 6 SediPipe-600/24-Modulen mit Verteilung auf 2 Teilanlagen, Betriebsfläche und Anbindung an die Vorflut
- Düker mit einer Bautiefe bis rund 15 m
- Herstellung der Dükerleitung DN1000 im Vortriebsverfahren (Microtunneling), Länge ca. 30 m
- Unterquerung von
1. Fernwärmeleitung in Wartungstunnel DN1800
2. Mischwasserkanal Sonderprofil 3000x1000
3. Verdolung Murkenbach Sonderprofil (lichte Weite ca. 6,50 m, lichte Höhe ca. 1,55 m)
4. Entwässerungsleitung DN600