Die ehemalige Hausmülldeponie Leonberg wird aktuell gemäß den Vorgaben der Deponieverordnung auf einer Fläche von insgesamt ca. 13,8 ha mit einer Oberflächenabdichtung versehen.
Auf einer Ausgleichs- und Tragschicht wird ein Dichtungssystem als Kombinationsdichtung mit mineralischer Dichtung und Kunststoffdichtungsbahn eingebaut. Es folgt eine Entwässerungsschicht und eine 2,0 m dicke Rekultivierungsschicht. Mit der Gesamtstärke des Abdichtungspakets von ca. 3,15 m über die Gesamtfläche wird eine Masse von über 430.000 m³ bewegt. Nach Abschluss der Arbeiten ist eine Waldanpflanzung vorgesehen, so dass ein naturnahes Aussehen erreicht wird.
Aufgrund extrem steiler Böschungen im Bestand sind bereichsweise umfangreiche Profilierungsmaßnahmen zur Abflachung erforderlich, damit das Abdichtungssystem standsicher eingebaut werden kann. Dies bedingt weitere Bodenumlagerungen von über 200.000 m³. In steilen Teilflächen wird zur Gewährleistung der Standsicherheit ein Geogitters eingebaut.
Mit dem Bau der Oberflächenabdichtung werden Umbau und Sanierungsmaßnahmen an Sickerwasserleitungen durchgeführt. Zur Verbesserung der Entgasung bzw. zur Verhinderung lokaler Gasaustritte wurden neun zusätzliche Gasbrunnen hergestellt. Im Zuge der Arbeiten erhalten die Gasfassungselemente neue Abschlussbauwerke und neue Gassammelleitungen. Es werden fünf neue dezentrale Gassammelstellen installiert. Bei der Planung der Deponiegasfassung war die auf der Deponie betriebene Gut-/Schwachgastrennung mit Verwertung bzw. Behandlung zu berücksichtigen.
Nach Beginn der Bauausführung im Juni 2021 ist bis Mitte 2024 etwa die Hälfte der Abdichtungsfläche aufgebracht. Voraussichtlicher Fertigstellungstermin ist Ende 2027.
Quelle Bilder:
Titelbild: ARGE Deponie Leonberg
Bild 1: ARGE Deponie Leonberg
Bild 2 & 3: KuP
- Vorplanung-, Entwurfs-/ Genehmigungsplanung (Lph 1–4)
- Ausführungsplanung (Lph 5)
- Erstellung der Ausschreibungsunterlagen und Mitwirkung bei der Vergabe (Lph 6 und 7)
- Bauoberleitung (Lph 8)
- Örtliche Bauüberwachung
- Erstellung Qualitätsmanagementplan
- Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Auswahl der Fremdprüfer
- Stoffstrommanagement
- Durchführung von Anlieferkontrollen
- ca. 13,8 ha Kombinations-Oberflächenabdichtung
- Profilierungsarbeiten (ca. 210.000 m³)
- Austausch Sickerwasserleitungen (ca. 2.700 lfdm) mit Kontrollschächten (ca. 48 Stk.)
- Gasbrunnen bohren (9 Stk.), Neuanschluss von 61 Gasfassungselementen mit ca. 9.800 lfdm Gassammelleitungen
- Neubau von fünf Gassammelstellen mit ca. 990 lfdm Gassaugleitungen
- Zwei Regenrückhaltebecken, Oberflächenwassergerinne (ca. 3.300 lfdm)
- Umlegung 20 kV-Stromleitung